Wird Google Maps (klammheimlich) ein neuer Social Media Kanal?

Wird Google Maps (klammheimlich) ein neuer Social Media Kanal?

Wird Google Maps ein soziales Netzwerk? Was dafür spricht und wie lokale Unternehmen davon profitieren können, lesen Sie hier.

Google implementiert mehr und mehr soziale Funktionen in Google My Business, die zur Interaktion zwischen Nutzern und Unternehmen in Google Maps und Google anregen.

Während das Bewerten von lokalen Unternehmen und das Hochladen von Fotos in Unternehmensprofilen durch Google-Nutzer schon lange möglich sind, rollt Google Schritt für Schritt weitere Funktionen aus, mit denen Nutzer und Unternehmen in Interaktion treten können. Google erhofft sich durch diesen sogenannten User-Generated-Content bessere Erfahrungen für seine Nutzer.

Sind Ihnen die neuen Funktionen in Google My Business vielleicht schon aufgefallen? 

Welche "sozialen Funktionen" gibt es in Google My Business?

1. Bewertungen

Was ist das?

Google Rezensionen sind die bekannteste und auch wichtigste soziale Funktion. Eine Bewertung kann aus Text und einem Bild bestehen.

Screenshot des Google Bewertungs-FensterFür welche Unternehmen eignen sie sich?

Eigentlich für alle Unternehmen, die auf lokale Kunden angewiesen sind. Warum Rezensionen für Unternehmen wichtig sind, wird hier ausführlich erläutert. Besonders wichtig sind Bewertungen aber im Gastronomie-Bereich, denn für eine Vielzahl an potenziellen Gästen ist die Online-Bewertung das Entscheidungskriterium schlechthin für die Restaurant-Auswahl.

Tipps und Beispiele:

Hier finden Sie Tipps, wie Sie mehr Google Bewertungen bekommen und Optionen, wie Sie auf negative Bewertungen reagieren können.

Neueste Funktion:

Sobald eine gewisse Anzahl an Bewertungen vorliegt, gibt Google den Nutzern die Möglichkeit die Bewertungen nach verschiedenen Begriffen zu sortieren.

2. Fotos

Was ist das? Google Fotos sind ein wichtiges Element für jeden lokalen Verzeichniseintrag. Google fragt Nutzer, die mit ihrem Smartphone suchen teilweise automatisch, ob sie weitere Bilder zum Standort hinzufügen möchten.

Für welche Unternehmen eignen sie sich? Fotos sind vor allem für all diejenigen Unternehmen wichtig, die Kunden vor Ort besuchen können: Also alle mit Lokal, Geschäft oder Laden. Aber auch für Unternehmen, die ihre Dienstleistung am Standort des Kunden erbringen (z.B. Handwerker), können gute Fotos den Unterschied bei der Kaufentscheidung bewirken.

3. Fragen

Was ist das? Google bindet Nutzer auf zwei Weisen mittels Fragen ein (siehe orange Markierung). 

Fragen in Google My Business

Zum einen, indem Nutzer „Kurze Fragen beantworten“ sollen. Hierbei werden bestimmte Fragen zu Attributen des Standorts gestellt, wie z.B. ob es einen Rollstuhlgerechten Parkplatz gibt. Zum anderen werden Nutzer aufgefordert selbst Fragen zum Standort zu stellen. Diese werden bevorzugt von sogenannten Local Guides (siehe oben) beantwortet.

Für welche Unternehmen eignen sie sich? Ob Nutzer Fragen stellen oder nicht, können sich Unternehmen nicht aussuchen. 

4. Google Posts

Was ist das? Google bietet über Google My Business lokalen Unternehmen die Möglichkeit, mittels Beiträgen auf eigene Angebote und Veranstaltungen hinzuweisen. Durch das Hinzufügen von Schaltflächen (bzw. Call-to-Action-Buttons) wie z.B. „Anmeldung“ bekommen die Google Posts einen interaktiven Charakter. 

Für welche Unternehmen eignen sich Google Beiträge? Aus meiner Erfahrungen eignen sich Beiträge vor allem für Unternehmen mit großer Reichweite. Darüber hinaus sollten die meisten Suchanfragen / Zugriffe mobil erfolgen. Das bedeutet, dass die Nutzung von Google Posts vor allem für Unternehmen Sinn ergibt, deren Angebote sich an Endkunden (B2C) richten. Gut funktionieren Beiträge z.B. bei Anbietern von Freizeitangeboten oder Unternehmen, die immer wieder Sonderangebote bereithalten. Für viele kleine, lokale B2C-Unternehmen und die meisten B2B-Unternehmen, die eher Nischen-Anbieter sind, lohnt sich der Aufwand hingegen (zumindest momentan noch) nicht.

Tipps und Beispiele: Hier finden Sie die verschiedenen Typen von Google Posts sowie einige Beispiele, wie Google My Business Beiträge genutzt werden können.

5. Nachrichten

Was ist das? Es war nur eine Frage der Zeit, wann Google einen eigenen Messenger präsentiert. Allerdings können nur mobile Nutzer Nachrichten schreiben, über die Desktop-Suche steht diese Funktion nicht zur Verfügung. Damit die Nachrichten-Funktion in Google verfügbar ist, muss sie von interessierten Unternehmen über die mobile App Ihres Google My Business-Profils aktiviert werden.

nachrichten in google mybusiness digital lokal

Für welche Unternehmen eignet sich die Nachrichten-Funktion? Nachrichten müssen laut Google innerhalb von 24 Stunden beantwortet werden. Falls das nicht der Fall ist, deaktiviert Google beim entsprechenden Unternehmen die Funktion wieder. Daher sollten nur Unternehmen Nachrichten nutzen, die auch gewährleisten können, zeitnah zu antworten.

Tipps und Beispiele: Wie genau Unternehmen von der Nachrichtenfunktion profitieren können, erfahren Sie im Blog.

6. Follower

Was ist das? Kunden können lokalen Unternehmen inzwischen auch folgen. Diese Funktion steht aber nur Nutzern der mobilen Google Maps App (Tablet und Smartphone) zur Verfügung. Kunden können so auf dem Laufenden bleiben und Informationen zu Veranstaltungen und aktuellen Angeboten erhalten.

"Folgen"-Button in der Google Maps-App

Welche Unternehmen können Follower generieren? Ähnlich wie bei Google Posts gilt auch hier: Nur bekannte Unternehmen, nach denen häufig gesucht wird, werden Follower generieren können. Unternehmen, denen viele Kunden folgen, können in Form von Beiträgen immer wieder mit diesen interagieren und bspw. auf aktuelle Rabattaktionen hinweisen.

Social Media-Plattform Google Maps: Was kommt als nächstes?

Bei so vielen Neuerungen darf man sich fragen, was Google als nächstes aus dem Hut zaubern wird. Hier kommt eine Prognose:

Um vorherzusagen, dass Kommentare unter Google Posts die nächste Funktion sein könnten, muss man kein Hellseher sein. Das wäre nur ein weiterer folgerichtiger Schritt von Google auf seinem Weg zum sozialen Netzwerk.

Wo können Nutzer diese "sozialen Funktionen" anwenden?

a) Google Maps

Google Maps hat viele Voraussetzungen, die sich hervorragend dafür eigenen, User-Generated-Content zu produzieren.

Nutzer informieren sich in Google Maps nach lokalen Standorten. Sie suchen nach möglichst echten und aussagekräftigen Informationen zu Restaurants, lokalen Händlern, Freizeitangeboten o.ä. Daher liegt es für Google nahe, die Nutzer in Form von z.B. Bewertungen und Fotos in die Informationsbereitstellung mit einzubinden.

Die breite Nutzerbasis aufgrund der Vorinstallation wie bspw. Google Maps auf Androidgeräten ist eine weitere wichtige Voraussetzung, warum sich Google Maps grundsätzlich als Social-Media-Plattform eignet: Umso häufiger es Anfragen zu bestimmten Themen gibt, desto relevanter werden sie.

Durch das Incentivieren der Bereitstellung von Informationen zu lokalen Standorten durch sogenannte Local Guides fördert Google die kontinuierliche Anreicherung von Informationen. Als Local Guides bekommen registrierte Nutzer von Google z.B. für Bewertungen oder das Beantworten von Fragen zu Standorten Punkte gutgeschrieben. Für diese Punkte bekommen sie dann bestimmte Prämien. Je höher die Punktzahl, desto höher fallen die Prämien aus (z.B. kostenloser Speicherplatz in Google Drive.)

b) Google Suche / Local Pack

Auch die normale Google-Suche erfüllt viele Voraussetzungen, um für Nutzer und Unternehmen als soziale Plattform wahrgenommen zu werden. Genau wie in Maps suchen viele Nutzer nach lokalen Informationen. Informationen zu lokalen Standorten werden im sogenannten Local Pack ganz oben auf der Suchergebnis-Seite dargestellt.

Local Pack Google My Business digital lokal

Je besser Unternehmen ihren lokalen Verzeichniseintrag über ihr Google My Business-Profil pflegen und mit Informationen anreichern, und je mehr Nutzer Informationen wie z.B. Bewertungen zum Standort bereitstellen, desto wahrscheinlicher wird es, dass Unternehmen im sogenannten Local Pack dargestellt werden.

Fazit

Googles bisherige Versuche ein soziales Netzwerk aufzubauen sind allesamt gescheitert – allen voran Google Plus. Jetzt scheint Google einen anderen Weg zu gehen und baut in seine funktionierenden Plattformen immer mehr "soziale Funktionen" ein. 

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