Was ist lokales Online-Marketing, wie funktioniert es und welche Kanäle gibt es? Alle Infos zu Grundlagen, Vorteilen, Funktionsweise und Anwendungsbereichen von Online-Marketing für lokale Unternehmen finden Sie hier.
Lokales Online-Marketing (oder auch umfasst alle digitalen Marketing-Maßnahmen eines lokal agierenden Unternehmens, die dabei helfen sollen die Unternehmensziele zu erreichen.
Aber für wen macht es überhaupt Sinn lokal begrenzt Online-Marketing anzuwenden? Für alle Unternehmen, die nur oder hauptsächlich Kunden aus einer bestimmten Region bedienen.
Beispiele für Unternehmen, die lokales Online-Marketing anwenden sollten:
Die Ziele von (lokalem) Online-Marketing orientieren sich – wie schon in der Definition beschrieben – an den Unternehmenszielen. Meistens ist das die Steigerung des Umsatzes oder des Gewinns. Unterziele sind oftmals die Steigerung des Absatzes, die Gewinnung von Neukunden, die Erhöhung der Kundenbindung oder auch die Akquise von Mitarbeitern.
Lokales Online-Marketing wirkt sich über mehrere Stufen auf die Unternehmensziele aus. Man spricht von sogenannten Conversions.
Die Wirkung von lokalem Online-Marketing ist (leider) nicht linear. In jeder Stufe nehmen die Conversions ab. Am besten lässt sich dies mit einem Trichter visualisieren – dem sogenannten Conversion-Funnel (analog zum Lead-Funnel im klassischen Marketing):
Die Zielgruppe konvertiert in mehreren Stufen:
Stellen Sie sich vor, man könnte Werbeanzeigen speziell auf seine Zielgruppe ausrichten und insbesondere auf Geschlecht, Alter und Region abstimmen. Wie wäre es, wenn man ausschließlich Eigenheimbesitzer, Familien oder Sportbegeisterte adressieren könnte? Oder wenn man Werbeinhalte genau darauf abstimmen könnte, ob jemand noch Schüler ist, sich in seiner Ausbildung oder bereits im Arbeitsleben befindet? Oder eben aber: Wenn man nur lokal Werbung schalten könnte?
All das ist im Internet ohne Probleme möglich! Alle großen Internetportale haben eines gemeinsam: Sie sammeln eine Vielzahl an Nutzerdaten.
Für das lokale Online-Marketing lautet das Zauberwort daher Standortdaten. Internetnutzer hinterlassen einen lokalen Fußabdruck. Der Standort der Nutzer kann technisch…
…gewonnen werden.
Diese ortsbasierten Infos nutzen nicht nur Suchmaschinen wie Google oder Bing, sondern auch Social Media-Kanäle wie Facebook, Instagram, YouTube und Co. So kann die Anzeigen-Schaltung regional eingegrenzt werden und nur potenziellen Kunden aus der gewünschten Region angezeigt werden. Somit werden unnötige Streuverluste vermieden.
Über die regionale Eingrenzung hinaus kann man auf den Online-Plattformen noch viel mehr Daten wie z.B. Alter, Geschlecht, Interesse oder Kaufverhalten nutzen, um die eigene Zielgruppe noch weiter zu verfeinern. So kann man die eigene Zielgruppe ganz genau eingrenzen.
Das ist der große Vorteil von Online-Marketing im Vergleich zu „klassischem“ Marketing.
Die wichtigsten Vorteile von lokalem Online-Marketing im Vergleich zu „klassischem“ Marketing sind also…
Sind Sie auf der Suche nach Ideen für Ihr lokales Online-Marketing? Folgende 5 Kanäle eignen sich im Besonderen, um lokal Online-Marketing zu machen:
Content Marketing ist eine Marketingstrategie, bei der wertvolle Inhalte für eine ganz spezifische Zielgruppe geschaffen werden. Beim lokalen Content Marketing werden daher spezielle lokale Inhalte kreiert, die das lokale Informations- und Suchverhalten potenzieller Kunden antizipieren.
Bei dieser Form des (Online-)Marketings werden im Vergleich zum klassischen Marketing vordergründig keine werblichen Informationen genutzt. Vielmehr versucht man durch hochwertige, informative Inhalte dem (potenziellen) Kunden einen Mehrwert zu bieten.
In folgender Übersicht sind die Plattformen dargestellt, auf denen man seine potenzielle Zielgruppe mit lokalem Content Marketing erreichen kann.
Für die Umsetzung von lokalem Content-Marketing haben Unternehmen folgende Möglichkeiten:
Da auf solche Inhalte oftmals über Suchmaschinen zugegriffen wird, hat Content Marketing eine hohe Schnittmenge zum folgenden Bereich.
Suchmaschinen-Marketing ist für die meisten lokalen Unternehmen vermutlich der wirkungsvollste der verschiedenen Online-Marketing-Bereiche. Warum? Ein großer Teil der Suchanfragen in Suchmaschinen haben einen lokalen Kontext.
Diese lokale Suchintention können Unternehmen dazu nutzen, entsprechende Maßnahmen zu treffen. Grundsätzlich unterteilen sich diese Maßnahmen in zwei Bereiche:
a) Lokale Suchmaschinenoptimierung ( Lokales SEO)
Erstens ist das die lokale Suchmaschinenoptimierung, oder kurz: Lokales SEO. SEO ist die Abkürzung des englischen Begriffs search engine optimization.
Da Google fast eine Monopolstellung hat, kann man die anderen Suchmaschinen fast vernachlässigen (Bing kann man mit Abstrichen noch beachten).
Zu lokalem SEO gehören sämtliche Maßnahmen die dazu beitragen, den eigenen Google MyBusiness-Eintrag sowie die eigene Website so zu optimieren, dass diese für relevante Suchbegriffe in der Suchmaschine besser rankt.
Der größte Vorteil von lokalem SEO ist, dass die Maßnahmen nachhaltig und langfristig wirken. Darüber hinaus muss man nicht extra Geld für Werbeanzeigen bezahlen, man hat „nur den Zeitaufwand“.
Tipp: In einem anderen Blog-Beitrag erläutere ich alles Wichtige rund um die lokale Suche und lokales SEO.
b) Lokales SEA wie z.B. Google AdWords und Bing Ads
Zweitens sind das bezahlte Werbeanzeigen in den Suchmaschinen, die man speziell auf eine Region begrenzen kann – man spricht in diesem Fall von lokaler Suchmaschinenwerbung bzw. lokalem SEA. SEA ist die Abkürzung des englischen Worts search engine advertising.
Bei Google spricht man von Google Ads (früher Google AdWords genannt), bei Bing von Bing Ads.
Der größte Vorteil von lokalem SEA ist die schnelle Wirkung im Vergleich zu lokalem SEO. Für alle Unternehmen, die lokal Online-Werbung schalten wollen, ist Google somit eine der ersten Anlaufstellen.
Hier gibt es einige Tipps für lokale Google Ads Anzeigen.
Bei Suchmaschinen-Marketing denkt man erst mal nur an Google. Doch es gibt eine Menge anderer Plattformen, die eine Suchfunktion besitzen. Auf all den grün markierten Plattformen kann man daher SEO betreiben.
Lokales SEO findet trotzdem hauptsächlich in Google statt: Über Google MyBusiness kann man seinen Firmeneintrag verwalten, der in Google und Google Maps angezeigt wird.
Grundsätzlich gehören aber auch weitere Plattformen zur lokalen Suchmaschinenoptimierung:
Je nach Unternehmen variiert die Relevanz dieser Plattformen: So kann für einen Einzelhändler vor allem Apple Maps und Instagram wichtig sein, für ein traditionelles Restaurant dafür auch Wikipedia.
In sozialen Medien können Nutzer eigene Inhalte kreieren sowie mit Inhalten interagieren (liken, teilen etc.) und sich untereinander vernetzen. In den letzten Jahren sind einige große Plattformen entstanden.
Diese Plattformen sind allesamt spitze im Daten sammeln. Unter anderem gehören dazu natürlich auch ortsbasierte Daten. Da man somit ausschließlich lokale Nutzer adressieren kann, ist Social Media-Marketing sehr interessant für lokale Unternehmen.
Auch bei den sozialen Medien muss man unterscheiden in die organische Reichweite, die man mit einem eigenen Unternehmensprofil erreicht und in bezahlte Social Media-Werbeanzeigen (auch Social Ads genannt). Diese Unterscheidung zieht sich durch sämtliche grün markierte Social Media-Plattformen.
Schon seit das Internet existiert, hat es verschiedene Möglichkeiten für bezahlte Werbung gegeben. Zumeist waren dies jedoch Online-Banner. Wer kann sich noch an die blinkenden Werbebanner Ende der 90er Jahre erinnern?
Natürlich gibt es auch hier die Möglichkeit nur lokal Werbung zu schalten.
Bei den grün markierten Portalen kann man vier Untergruppen unterscheiden.
a) Display-Werbung in lokalen Portalen
Der Klassiker unter den Online-Medien ist Display-Werbung. Durch den steigenden Anteil an Ad Blockern ist das Format in den letzten Jahren etwas aus dem Fokus gerückt.
Gerade aber lokale Tageszeitungen bieten diese Werbeform gerne ihren Print-Anzeigenkunden als zusätzliche Werbe-Möglichkeit auf deren Onlineauftritt an.
Das Ergebnis ist meistens nicht sehr schön und man merkt, dass die Print-Anzeige einfach auch online genutzt wurde. Bei dem einen oder anderen Format muss man dann die Lupe raus holen 😊 Dabei gibt es eine Vielzahl an schönen Display-Formaten, die deutlich besser für Online-Marketing geeignet sind wie z.B. Billboard oder Skyscraper.
b) Display-Netzwerke für lokale Online-Werbung
Was die meisten lokalen Unternehmen nicht wissen ist, dass es Mittler gibt, bei denen sie Display-Werbung zu einer deutlich höheren Reichweite und auch meist zu besseren Preisen bekommen. Die Display-Werbung erscheint dann bei einer Vielzahl an Webseiten wie z.B. bild.de, zeit.de, web.de usw.
Dabei können diese Banner können nur lokal ausgespielt werden: Ein bild.de-Leser in Hamburg bekommt eine anderes Banner zu Gesicht als der bild.de-Leser in Stuttgart.
Das bekannteste Display-Netzwerk mit einem großen Schatz an bekannten Webseiten ist das Google Display Netzwerk. Die Display-Anzeigen kann man dort selbst buchen. Auch die Werbemittel kann man dort selbst erstellen, alternativ sollte man sie von einem Grafiker erstellen lassen.
Über Googles Display-Netzwerk hinaus gibt es eine Vielzahl an anderen Anbietern: Von Spotify über fast alle der oben genannten sozialen Netzwerke bis zu Amazon oder Ebay (siehe folgender Abschnitt).
c) Lokale Werbung in Online-Marktplätzen
Eine weitere Möglichkeit für lokale Unternehmen Werbung zu machen ist über die großen Marktplätze wie z.B.:
d) Lokale Werbung in Preissuchmaschinen
Natürlich bieten auch Preissuchmaschinen wie z.B. Check24 und Verivox diverse Möglichkeiten für Werbung. Die Werbemöglichkeiten beschränken sich allerdings auf wenige lokale Unternehmen wie z.B. Stadtwerke, Kreisparkassen und Volksbanken, Hotels oder auch Reisebüros.
Newsletter haben sich über die Jahre etabliert im Online-Marketing. Während in den 90er Jahren Internetnutzer massig unaufgefordert (Spam-) E-Mails erhalten haben, haben sich heutzutage striktere Spielregeln entwickelt und es läuft nichts mehr ohne Einwilligung der Nutzer.
Neben E-Mail haben sich in den letzten weitere Möglichkeiten für den Newsletter-Versand entwickelt.
a) E-Mail/Newsletter
E-Mail- bzw. Newsletter-Marketing ist einer der meist unterschätzen Online-Marketing-Kanäle die es gibt. Diverse Studien belegen jedoch, dass Newsletter sehr effektiv sind und außerdem eine hohe Akzeptanz bei den Nutzern aufweisen.
Da Newsletter darüber hinaus ganz einfach umzusetzen sind, sollten auch lokale Unternehmen darauf setzen und eine Anmeldung auf ihrer Website einbauen.
Ein weiterer Vorteil ist, dass es kostenlose Tools für den Einsatz von Newslettern gibt. Gerade für lokale Unternehmen, die nicht mit sehr vielen Abonnenten rechnen dürfen, ist das eine gute Möglichkeit.
Natürlich sollte der Newsletter gut gemacht sein und man sollte alle datenschutzrechtlichen Anforderungen einhalten. Dann sind Newsletter aber ein tolles Instrument des Online-Marketings.
Tipp: Am besten ist die Wirkung, wenn man sie mit lokalem Content-Marketing kombiniert. Durch hilfreiche Inhalte wächst die Liste der Newsletter-Subscriber von ganz allein.
b) Browser-Push-Nachrichten
Browser-Push-Notifications sind ein verhältnismäßig neues Instrument des Online-Marketings. Es wird inzwischen aber von vielen Webseiten eingesetzt – die eine oder andere Benachrichtigung wird Ihnen sicher bereits auf die Nerven gegangen sein. 😉
Browser-Push-Nachrichten weisen ganz ähnliche Eigenschaften wie ein Newsletter auf: Sie sind auch sehr effektiv, für lokale Unternehmen meist kostenlos und fast noch einfacher umzusetzen.
c) Messenger-Marketing;: WhatsApp & Co.
Auch Messenger-Marketing ist eine eher junge Online-Marketing-Disziplin. Für lokale Unternehmen bietet sich der Einsatz von WhatsApp Business an. Das ist eine speziell auf kleine Unternehmen zugeschnittene Lösung für den Einsatz von WhatsApp.
Am besten eignet sich der datenschutzkonforme Einsatz von Messengern jedoch als Service- bzw. Kontakt-Kanal: Warum Kunden sich WhatsApp als Kontaktkanal bei Unternehmen wünschen.
Neben WhatsApp gibt es natürlich noch weitere Messenger, die man einsetzen kann wie z.B. Telegram, Threema oder Signal.
Um auf all den genannten Online-Marketing-Kanälen erfolgreich zu sein, gibt es jedoch zwei wichtige Grundvoraussetzungen.
Der Grundpfeiler jeder Online-Präsenz sollte die eigene Website sein. Lokale Unternehmen sollten mit sämtlichen Online-Marketing-Maßnahmen versuchen, Nutzer mittels Verlinkung auf Ihre eigene Website zu bringen.
Warum? Auch wenn Plattformen wie Google oder Facebook immer wichtiger werden – auf Ihrer Website haben immer noch Sie die Macht zu entscheiden, was veröffentlicht wird oder nicht.
Dieser entscheidende Faktor macht die eigene Unternehmenswebsite zum Mittelpunkt aller Online-Marketing-Anstrengungen.
Um einen der großen Vorteile von Online-Marketing – nämlich die Messbarkeit – zu nutzen, muss die Web-Analyse einsetzen.
Alle oben genannten Plattformen haben eine Anayltics-Funktion integriert, über die man die wichtigsten Kennzahlen der Werbemaßnahmen auf der jeweiligen Plattform analysieren kann.
Die plattform-übergreifend wichtigsten Kennzahlen sind:
Um eine integrierte Ansicht zu bekommen bzw. auch die eigene Website zu tracken, muss man ein Webanalyse-Tool installieren. Die bekanntesten sind Google Analytics und Matomo (ehemals Piwik).
Mit Webanalyse-Tools kann man wichtige Fragestellungen beantworten:
Lokales Online-Marketing wird oftmals gleichgesetzt mit lokaler Suchmaschinenoptimierung. Doch wie dieser Blog-Artikel zeigt - das Internet bietet weitaus mehr Möglichkeiten für lokales Marketing.
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